Informationen zur Vermittlung
Liebe Interessenten,
wir möchten unsere Tiere in beste Hände vermitteln und wünschen uns auch für die zukünftigen Familien, dass sie immer Freude mit ihrem neuen Familienmitglied haben. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, auch möglichst umfangreich über die Vermittlungsabläufe und die Hunde (und Katzen) zu informieren. Nachfolgend möchten wir einige häufig gestellte Fragen vorab beantworten.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, scheuen Sie sich bitte nicht, sie zu stellen.
Angaben zum Tier
Bei fast allen Tieren handelt es sich um Straßentiere, deren Vorgeschichte in der Regel unbekannt oder nur zum Teil bekannt ist. Insbesondere die Angaben zum Alter der Tiere sind nahe zu immer geschätzt. Aufgrund von Mangelerscheinungen (beispielsweise durch Vorerkrankungen) ist es möglich, dass auch der Zahnstatus nicht immer entsprechend aufschlussreich ist. Wir können insofern nicht garantieren, dass die Angaben zu 100% zutreffen.
Die Informationen zu den Eigenschaften der Tiere werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Wir weisen jedoch auch darauf hin, dass die veränderte Situation (nach Transport, neue Umgebung, unbekanntes Rudel etc.) mitunter eine Veränderung des Verhaltens des Tieres mit sich bringen kann.
Bedenken Sie bitte, dass die Tiere meistens nichts kennen, was wir für unsere Heimtiere als normalen Umgang empfinden. Die Hunde kennen in der Regel weder Geschirr, noch das Laufen an einer Leine. Auch Stubenreinheit muss erlernt werden.
Impfungen / Tests
Die Hunde werden geimpft gegen Tollwut sowie gegen Staupe, Parvovirose, Hepatitis contagiosa canis, Leptospirose und Parainfluenza (Zwingerhusten). Es erfolgt auf Wunsch ein Snaptest auf Ehrlichiose, Anaplasmose, Borreliose, Dirofilarien (Herzwürmer) sowie Babesiose und Leishmaniose. Bei positivem Testergebnis wird der Hund entweder in Rumänien behandelt bis das Testergebnis (sofern möglich) wieder negativ ist oder alternativ kann der Hund auf Wunsch des Halters ausreisen, wenn dieser zusichert, die Kosten für eine Weiterbehandlung selbst zu tragen.
Eine Behandlung gegen Parasiten erfolgt extern und intern. Bedenken Sie jedoch, dass manche Tiere anfälliger für den Befall sind und wir vor allem beim Transport nicht garantieren können, dass Hunde anderer Tierschützer ggfls. neue Parasiten mitbringen. Es empfiehlt sich die Antiparasitenbehandlung nach einer Weile zu wiederholen und prophylaktisch eine Giardien-Kur mit Panacur durchzuführen. Beachten Sie bitte, dass vor dem Transport ein Spot-on verabreicht wird, wonach der Hund für 1 Woche lang nicht gebadet werden sollte. Ansonsten muss das Spot-on erneuert werden.
Wir empfehlen die Tests auch bei negativem Ergebnis in Deutschland noch einmal zu wiederholen.
Für weitere Informationen zu den oben genannten Tests auf „Mittelmeerkrankheiten“ empfehlen wir die Internetseite des Vereins PARASITUS EX e.V. unter https://www.parasitosen.de
Vorerkrankungen / alte Verletzungen
Sofern uns Informationen über Vorerkrankungen oder Verletzungen und deren Folgen vorliegen, wurden diese im Verlauf der Vermittlungsgespräche mitgeteilt und über mögliche zukünftige Folgeschäden nach bestem Wissen und Gewissen aufgeklärt.
Auf Wunsch können weitere Tests und Untersuchungen (auch Röntgen, Ultraschall o.Ä. ) durchgeführt werden. Die Kosten hierfür sind vom Interessenten zu tragen und können nicht zurück erstattet werden.
Eine Garantie auf vollständige Gesunheit eines Tieres kann auch bei negativ ausfallenden Untersuchungen nicht gegeben werden.
Ausreise und Transport
Alle Tiere erhalten einen EU-Heimtierausweis und sind mit einem Transponder versehen. Die Tiere reisen mit den vorgenannten Impfungen, Parasitenbehandlung und Tests.
Die Transporte werden über TRACES (TRAde Control and Expert System) angemeldet. Über dieses Datenbanksystem werden die Tiere u.a. auch beim jeweils zuständigen Veterinäramt am Bestimmungsort (Adoptant, Pflegestelle) gemeldet. Die dazugehörigen Papiere (IGH-Bescheinigung) werden beim Abholen zusammen mit dem EU-Pass übergeben und sind für eventuelle Kontrollen durch das Veterinäramt aufzubewahren.
Der Transport der Tiere wird in der Regel auf dem Landweg durchgeführt. Die Hunde werden in einem speziell hierfür eingerichteten und für Langstrecken zugelassenen Fahrzeug transportiert. Es handelt sich dabei um einen Sammeltransport, d.h. dass verschiedene Vereine und Privatleute ihre Tiere mit dem Unternehmen transportieren lassen. Die Übergabe findet an verschiedenen sogenannten Meeting-Points (Stopps) statt. Bis zu einem gewissen Maß kann Homeless Paws Endeavour e.V. auf die Übergabeplätze Einfluss nehmen, jedoch keine verbindliche Zusage geben, da wir „nur“ Kunden des Transportunternehmens sind.
Die Ausreise (Abfahrtstag) ist meistens Donnerstag oder Freitag. Die Ankunft in Deutschland je nach Route Freitag, Samstag oder Sonntag. Wir bitten insofern für die Abholung idealerweise das ganze Wochenende freizuhalten. Eine einfache Anfahrt von ca. 200 km sollte immer einberechnet werden, wobei versucht wird, zumindest einen Übergabeort nicht weiter als 100 km zu finden. Die Übergabe kann gegebenenfalls auch nachts stattfinden.
Für die Abholung von ängstlichen Hunden und auch für Katzen ist das Mitbringen einer geeigneten Transportbox unerlässlich!
Generell wäre eine Transportbox in allen Fällen die beste Wahl, damit Ihr Tier sicher zuhause ankommt. Ansonsten bitten wir dringend darum, ein Brustgeschirr (besser noch ein Sicherheitsgeschirr) und Halsband (eventuell Zugstopphalsband oder Retrieverleine) zu besorgen und dieses von den Fahrern im Fahrzeug anlegen zu lassen. Falls Unsicherheit bei den Größenangaben besteht, empfiehlt es sich ein Geschirr in 2 Größen zu besorgen.
Bitte fahren Sie nach der Übergabe umgehend nachhause !
Hinweise zur Sicherung bei Abholung und die Zeit danach
Wir empfehlen dringend, den Hund zuerst in Ruhe zuhause ankommen zu lasen und nicht direkt mit ihm nach draußen zu gehen. Die Hunde kennen es nicht, an der Leine zu gehen und wehren sich möglicherweise dagegen. Bitte nehmen Sie daher zur Sicherheit lieber Pfützchen und Häufchen in der Wohnung in Kauf.
Sowohl für die Abholung als auch für die ersten Spaziergänge sollte der Hund doppelt am Halsband und Geschirr (Sicherheitsgeschirr) geführt werden. Sogenannte Norweger-Geschirre (z.B. K9) sollten erst dann genutzt werden, wenn der Hund routiniert und nicht mehr unsicher / ängstlich ist, da die Hunde sehr leicht aus solchen Geschirren heraus schlüpfen können. Auch Flexileinen sind nicht empfehlenswert.
Wir bitten darum, die Hunde wenigstens für 6 Wochen angeleint zu lassen und die Abrufbarkeit zuerst in sicherer Umgebung zu erarbeiten. Bitte lassen Sie den Hund auch im Garten in der ersten Zeit nicht unbeaufsichtigt (ggfls. auch im Garten an der Leine lassen). Bedenken Sie, dass auch hohe Zäune nicht zwingend ausbruchsicher sind und manche Hunde auch klettern können.
Fütterungsempfehlung
Normalerweise bekommen die Hunde in Rumänien billiges Trockenfutter. Es ist daher möglich, dass die Futterumstellung für manche Hunde problematisch ist. Da der Transport und die gesamte Veränderung der Lebensumstände des Hundes auch zu erhöhtem Stress führen, empfehlen wir in der Anfangszeit Diätfutter (Hähnchen, verkochter Reis, Hüttenkäse, Morosche Karottensuppe ...), um dem Hund die Umstellung zu erleichtern und Durchfall vorzubeugen. Auch der Einsatz von homöopathischen Mitteln zur Stärkung des Immunsystems ist sehr hilfreich.
Ansprechpartner
Bei allen Fragen steht Ihnen unser ganzes Team zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich auch bei Problemen, die sich später ergeben, an uns. Wir sind gerne bereit, bei einer Lösung zu helfen, soweit es in unseren Möglichkeiten steht.